Am Dienstag, den 3.11.2020 tagt der Rat der Stadt Osnabrück, um über eine Bewilligung von Geldern in Höhe von ca. 30 Millionen Euro für den Flughafen Münster Osnabrück (FMO) zu entscheiden.
Dazu Josephine Dai, Aktivistin von Fridays for Future Osnabrück: „Angesichts der heute bereits sichtbaren Auswirkungen der Klimakrise und der ausufernden finanziellen Verluste ist eine zunehmende Subventionierung durch die beteiligten Kommunen und Kreise ökonomisch unsinnig und klimapolitisch unverantwortlich.“
Im Rahmen der Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens ist es notwendig, Inlandsflüge und weitere Kurzstreckenflüge mit einer Verlagerung auf den Schienenverkehr zu ersetzen. Des Weiteren ist es notwendig, Fernflüge weitgehend einzuschränken. Das Einsparpotenzial auf kommunaler Ebene von Klimagasen ist insbesondere bei Regionalflughäfen besonders hoch.
Ein Zurück zum Flugbetrieb wie vor Corona ist mit Blick auf die Klimafolgen nicht akzeptabel. Doch auch ökonomisch ist es schlecht um den FMO bestellt. Einer ständig steigenden finanziellen Belastung der Anteilseignerkommunen kann nicht weiter tatenlos zugesehen werden. Der FMO ist trotz 100 Mio. Euro kommunaler Kapitalzuschüsse noch immer (2019) mit ca. 46,5 Mio. Euro Schulden belastet. Laut Geschäftsbericht von 2019 weist der Flughafen einen Verlust von 7 Millionen Euro (1) aus. Nach eigener Aussage macht der FMO aktuell coronabedingt monatlich eine weitere Million Euro Verlust (2).
„Wir fordern daher, zusammen mit 40 weiteren Bündnisorganisationen aus Osnabrück, Steinfurt und Münster einen verantwortungsvollen Ausstieg aus dem Flughafen Münster Osnabrück“, erklärt Jan Küter-Luks, ebenfalls Aktivist bei Fridays for Future Osnabrück. „Wir brauchen eine sozial
verträgliche Abwicklung des Flughafens und eine strukturelle Stärkung der Region. Keine Millionenfür teure Flughäfen ohne Perspektive, sondern für eine ökologische Mobilitätswende.“
[1] Konzernabschluß 2019: https://www.stadt-muenster.de/sessionnet/sessionnetbi/getfile.php?
id=467612&type=do&#search=%22FMO%22
[2] Neue Osnabrücker Zeitung, 22.08.2020