10.10.2023 PRESSEMITTEILUNG
10 Mio. Tonnen CO2 ließen sich bei Abbaustopp vermeiden
Moore sind bekanntlich ein wichtiger Bestandteil für unseren Klimaschutz. Auch für den Schutz der Artenvielfalt und als kulturgeschichtliche Archive sind sie von besonderer Bedeutung. Die Zustände der deutschen Moore verschlimmern sich jedoch immer weiter. Nur noch weniger als 4% gelten heutzutage als naturnah und damit klimaneutral erhalten. Laut neuester Information vom Greifswald Moor Centrum stammen die niedersächsische CO2-Emission mittlerweile zu fast 20% aus organischen Böden, die sich zum übergroßen Anteil aus Moorböden zusammensetzen.
Niedersachsen ist das Land mit dem höchsten Hochmooranteil, hier findet bis heute der bundesweit weit überwiegende Anteil des Torfabbaus statt, der Moorböden „aufbraucht“ und mit dem freigesetzten CO2 das Klima schädigt. Den konkreten Auswirkungen auf das Klima ist das Umweltforum Osnabrücker Land e.V. als
Dachverband der Osnabrücker Umweltverbände genauer nachgegangen, denn wie sich herausstellte, gab es keine zentrale Datenerfassung, die genauere Informationen über den Torfabbau und somit konkrete Zahlen und Fakten zu dieser CO2-Quelle und den damit verbundenen Einsparpotenzialen für klimaschädliche Emissionenbot. In mühsamer Kleinarbeit wurden so über eine Anfrage nach dem Niedersächsischen Umweltinformationsgesetz (NUIG) bei allen 17 Landkreisen, in denen aktuell noch Torf abgebaut wird, die nötigen Informationen zusammengetragen.
Ergebnis: Aktuell darf in Niedersachsen noch in 17 Landkreisen auf ca. 8.100 ha legal Torf abgebaut werden und das teilweise noch bis 2060 oder sogar unbefristet. Insgesamt dürfen so ca. 10 Millionen Tonnen CO2, durch die Torfzersetzung produziert, ganz legal in die Atmosphäre abgegeben werden. Das entspricht der Menge, die in fünf Jahren durch ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen eingespart werden könnte. „Torf ist nichts anderes als junge Braunkohle“, betont Andreas Peters, erster Vorsitzender des Umweltforums. Genauso sollte deshalb dieser Rohstoff im Boden gelassen werden.
Das Umweltforum hofft nun, dass seine Studie dazu beiträgt, dass dieses riesige Potential zur CO2- Einsparung dadurch endlich in den Fokus der Politik rückt und beispielsweise bei der Aktualisierung des Landesraumordnungsprogramms (LROP) eine angemessene Berücksichtigung findet, ähnlich wie es der Landkreis Osnabrück in vorbildlicher Weise in seinem Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) plant.
Link zur Studie: https://osnabrueck-alternativ.de/wp-content/uploads/2023/10/Torfabbaubericht-UFO2023end.pdf
Mehr: https://www.umweltforum-osnabrueck.de/