Auftaktveranstaltung am 25.4.2023 um 19 Uhr in der Lagerhalle / Spitzboden
Spendenkampagne „Osnabrück rettet“ am Start
Osnabrück begeht 375 Jahre des Westfälischen Friedens. Gleichzeitig lässt Europa Menschen im Mittelmeer zu Tausenden ertrinken. Seebrücke und Sea-Eye starten deshalb eine Spendenkampagne für das Rettungsschiff Sea-Eye 4.
Der Stadtrat hat beschlossen, jeden gespendeten Euro bis zu einer Gesamtsumme von 20.000 Euro zu verdoppeln.
In der Auftaktveranstaltung wird Gorden Isler (Vorstand) Einblicke in die Arbeit von Sea-Eye geben und die Besucher*innen auf eine Rettungsmission mitnehmen. Botschafter*innen der Spendenkampagne sprechen über ihre Motive und verschiedene Unterstützer*innen über geplante Spendenaktionen. Ein Überraschungsgast wird die Veranstaltung musikalisch begleiten.
Eine gemeinsame Veranstaltung von Seebrücke und Sea-Eye Osnabrück.
19. Januar 2023 Eine gemeinsame Veranstaltung von Seebrücke Osnabrück, Sea-Eye Osnabrück und Caritasverband für die Diözese Osnabrück.
Immer noch sterben Menschen auf dem Mittelmeer. Nach Angaben der Vereinten Nationen waren es im laufenden Jahr schon mehr als 1.200 Tote und Vermisste. Die europäischen Staaten verweigern eine staatlich organisierte Seenotrettung und/oder sind sogar in illegale Pushbacks (gewaltsame Zurückdrängungen) involviert. Sie arbeiten z.B. mit der sog. libyschen Küstenwache bei illegalen Rückführungen zusammen und/oder verweigern bzw. erschweren die Zusammenarbeit bei Rettungsaktionen.
Der Rat der Stadt Osnabrück hat mit großer Mehrheit eine Patenschaft mit der Seenotrettungsorganisation Sea-Eye beschlossen und den Beitritt zum Bündnis „Städte Sichere Häfen“ erklärt.
Seit der Gründung 2015 hat die Organisation Sea-Eye mehr als 16.000 Menschen aus Seenot gerettet. Sie hat inzwischen neben Osnabrück Patenschaften mit weiteren Kommunen. Diese Patenschaften sollen weiter zu einem Unterstützernetz ausgebaut werden. Daneben sind viele katholische Bistümer, der Caritasverband, die EKD und weitere Organisationen Partner von Sea-Eye.
In der Veranstaltung wird Gorden Isler (Vorstand Sea-Eye), über die aktuelle Situation auf den Fluchtrouten, die deutsche und europäische Politik und die Herausforderungen für die Hilfsorganisationen berichten.
Mit Patricia Heller (Gleichstellungsbeauftragte/Fachbereichsleiterin Chancengleichheit) und Anke Jacobsen (Vorsitzende Sozialausschuss) werden wir über die Rolle von Kommunen bei der solidarischen Unterstützung der Seenotrettung diskutieren und fragen, wie auch in Zukunft Organisationen wie die Sea-Eye von städtischer Seite unterstützt werden können.
An die
Oberbürgermeisterin
Katharina Pötter
Rathaus
Osnabrück
Osnabrück, 16.01.2022
Offener Brief
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
der Rat der Stadt Osnabrück hat am 13.07.2021 mit großer Mehrheit beschlossen:
- Die Stadt Osnabrück wird Mitglied im „Bündnis Städte Sicherer Häfen“ und wird sich dort
aktiv einbringen. - Die Stadt Osnabrück macht seine Rolle als „Sicherer Hafen“ öffentlichkeitswirksamer
bekannt, u.a. durch eine prominente Darstellung auf der städtischen Webseite und in
anderen Medien. - Die Stadt Osnabrück beabsichtigt – wie viele tausend Spender*innen – die Übernahme
einer Patenschaft für das Seenotrettungsschiff „Sea Eye 4“, dessen Kauf von vielen
gesellschaftlichen und kirchlichen Organisationen auch aus Osnabrück ermöglicht
wurde, für zwei Jahre in Höhe von jährlich 5.000 Euro. Die Verwaltung wird beauftragt, die
rechtlichen Rahmenbedingungen für eine solche Spende zu prüfen.
Der Beschluss vom 13.07.21 war ein weiterer Schritt, um die Entscheidung des Rates vom 28.08.2018, die Stadt zum „Sicheren Hafen“ zu erklären, mit Leben zu füllen. In Bezug auf die finanzielle Unterstützung des Seenotrettungsschiffs Sea-Eye 4 wurde die Verwaltung beauftragt, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu prüfen.
Die Seebrücke Osnabrück, eine Initiative Osnabrücker Bürger*innen, die sich seit 2018 für die Unterstützung von Menschen auf der Flucht und besonders für die Seenotrettung engagiert, hatte sich für diesen Beschluss eingesetzt und über die große Zustimmung im Rat sehr gefreut.
Wir sind nun empört und äußerst irritiert, dass ein halbes Jahr später noch keiner dieser Beschlüsse von der Verwaltung umgesetzt ist. Ganz im Gegenteil müssen wir feststellen, dass die Verwaltung in einer Vorlage für die Sitzung des Sozial- und Gesundheitsausschusses am 19.01.22 die finanzielle Unterstützung für die Sea-Eye 4 mit einer offensichtlich willentlichen Missinterpretation des Ratsbeschlusses ablehnt. Die Verwaltung wertet in ihrer Stellungnahme die geplante Unterstützung als (Teil)Erwerb eines Vermögensgegenstandes, der nach dem niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz nicht erlaubt sei.
Mit einem einfachen Besuch des Internets hätte man allerdings feststellen können, dass dieses Schiff offensichtlich nicht mehr gekauft, umgebaut und überführt werden muss. Die Sea-Eye 4 wurde im Februar 2021 in Rostock getauft, ist seit Frühling 2021 im Seenotrettungseinsatz im Mittelmeer und hat seitdem mehrere Hundert Menschen aus Seenot gerettet. Die finanzielle Unterstützung ist jedoch für die regelmäßigen Rettungseinsätze notwendig. Es hätte der Verwaltung klar sein müssen, dass es sich bei einer Spende ohnehin nicht um den Erwerb eines Vermögensgegenstandes handeln kann.
Leider müssen wir diese Haltung inzwischen als skandalöse Torpedierung und Missachtung eines Ratsbeschlusses und unseres bürgerschaftlichen Engagements verstehen. An eine versehentlich falsche Interpretation können wir nicht mehr glauben. Hinzu kommt, dass es inzwischen Beschlüsse verschiedener Städte, Gemeinden und Landkreise in ganz Deutschland und Niedersachsen zur finanziellen Unterstützung von Rettungsmissionen verschiedener Schiffe gibt. Der Landkreis Lüneburg hat erst kürzlich die rechtliche Auskunft vom niedersächsischen Innenministerium erhalten, dass eine geplante finanzielle Unterstützung des Rettungsschiffs Ocean Viking mit bis zu 100.000 Euro nicht zu beanstanden ist. Es wäre sicherlich auch für die Osna-brücker Verwaltung leicht möglich gewesen, in dem halben Jahr seit Beschlussfassung entsprechende rechtliche Auskünfte einzuholen.
Wir fordern Sie hiermit öffentlich auf, die skandalöse Verschleppung und Blockade des Ratsbeschlusses aufzugeben und ihn endlich in allen Teilen umzusetzen.
Hochachtungsvoll
Michael Bünte
i.A. Seebrücke Osnabrück
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Mahnwache in Osnabrück
Freitag 20.08.2021 – 18 Uhr – Theatervorplatz Den Aufruf von Seebrücke u.a. findet ihr hier: https://seebruecke.org/aktuelles/kampagnen/fluchtwege-aus-afghanistan#aufruf
… wir fordern von der Bundesregierung
• Sofortige Einrichtung einer Luftbrücke, um akut gefährdete Menschen und ihre Familien nach Deutschland zu holen
• Schutz und Aufnahmeprogramme für alle Afghan*innen, die von den Taliban verfolgt werden
• Direkte Aufnahme der Menschen aus Afghanistan durch die bereitstehenden Länder und Kommunen in Deutschland ermöglichen
• Die Einrichtung von sicheren Fluchtwege für alle Menschen, die das Land verlassen wollen
• Sicherheit und dauerhaftes Bleiberecht für afghanische Menschen, die in Deutschland leben und kommen werden
Als solidarische Gesellschaft müssen wir jetzt Druck aufbauen und zeigen: Wir lassen keinen Menschen zurück! Wir stehen an der Seite der afghanischen Menschen!
Deswegen gehen wir in ganz Deutschland und Europa auf die Straßen und sagen laut und klar: Holt die Menschen raus, baut eine Luftbrücke nach Deutschland – Sichere Fluchtwege für alle Menschen aus Afghanistan!
Am 5. Juni haben wir uns mit dem Rad auf den Weg nach Ibbenbüren gemacht, um uns mit Aktiven aus dem Münsterland zu treffen. Denn in der gesamten Region arbeiten Menschen in Ihren Kommunen am Ziel „Sicherer Hafen Münsterland! Brücken bauen! Hafen werden! Leben retten!”
Vor dem Rathaus fand eine Kundgebung mit Redebeiträgen aus Recke, Hörstel, Ibbenbüren, Westerkappeln und Osnabrück statt, dazu haben zwei Geflüchtete aus Syrien und Iran über Ihre Situation berichtet.
Der Redebeitrag von Payman Bahrami ist hier als Video zu sehen, vielen Dank dafür.
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Danach ging es für einige weiter nach Emsdetten, um sich dort mit weiteren Akivist:innen zu treffen.
Am 6. Juni findet nun eine gemeinsame Fahrrad-Demonstration in Münster statt.
PS Vielen Dank an die Polizei, die uns ab der Landesgrenze NRW sogar mit 4 Fahrzeugen sehr sicher nach Ibbenbüren begleitet hat.
Aufruf Fahrraddemo „Ziel: Sicherer Hafen Münsterland! Brücken bauen! Hafen werden! Leben retten!“
Am 10.12.2012 hat die Europäische Union den Friedensnobelpreis erhalten – wenn das mal nicht eine Anerkennung für Jahrzehnte Frieden, Demokratie oder offene Grenzen ist.
Doch was ist er wert, wenn täglich in der EU Geflüchtete auf der Suche nach Schutz und Asyl bedroht, gewaltsam zurückgedrängt oder diskriminiert werden?
Was ist er wert, wenn unsere Regierung täglich wegschaut, Geschäfte mit Rüstungskonzernen abschließt und sich noch dafür feiert, wenn mal etwas über 1.000 Menschen aufgenommen werden?
Was ist er wert, wenn in den lokalen Sammelunterkünften Menschen eingesperrt werden, sich kaum privat bewegen dürfen, keine Privatsphäre haben und ständig mit der Angst leben müssen abgeschoben zu werden und wieder in die Situation zurückgeschickt werden aus der sie geflohen sind?
Und was ist er wert, wenn sich Kommunen nicht mit Geflüchteten solidarisieren und deren Aufnahme verweigern?
Nichts ist er wert!
Daher heißt es raus auf die Straße zum Protest, denn im September sind Bundestagswahlen!!! Wir setzen uns dafür ein, dass endlich ein Richtungswechsel im Bund stattfindet, sich die Flüchtlings- und Migrationspolitik ändert und der/die zukünftige Innenminister*in nicht durch die CDU/CSU besetzt wird.
Wer organisiert den Protest?
Im Dezember 2020 haben sich Seebrücken aus dem Münsterland & Osnabrück, die Asylhilfe Haltern, die Friedensfreunde sowie Einzelpersonen aus Drensteinfurt miteinander vernetzt und wir haben uns Gedanken gemacht, wie wir die Thematik gemeinsam in den kleineren Gemeinden einbringen und die Menschen vor Ort erreichen können.
Dabei sind die Städte:
Ahaus, Gronau, Hörstel, Recke, Ibbenbüren, Osnabrück, Emsdetten, Lüdinghausen, Dülmen, Coesfeld, Nordkirchen, Rosendahl, Billerbeck, Nottuln, Haltern, Senden, Drensteinfurt, Oelde, Beelen, Warendorf, Telgte & Münster
Wie wird protestiert?
Am ersten Juni-Wochenende wird im gesamten Münsterland & Osnabrück eine Fahrraddemo unter dem Motto „Ziel: Sicherer Hafen Münsterland! Brücken bauen! Hafen werden! Leben retten!“ stattfinden. Zudem werden wir in Orange, der Farbe der Seenotrettung, auftreten. Mit Fahnen, Rettungswesten, Bannern, Rede- und Musikbeiträgen setzen wir ein Zeichen für Menschenrechte an den europäischen Außengrenzen.
Unser Ziel?
Die Aktion stellt einen sichtbaren und lauten Protest gegen den politischen Kurs der Bundesregierung und der EU an den europäischen Außengrenzen dar. Sie setzt gleichzeitig auch ein Zeichen in den Kommunen, in welchen entsprechende Anträge sich zum sicheren Hafen zu erklären, bislang abgelehnt wurden.
Wann und wo wird in Osnabrück protestiert?
In Osnabrück startet die Fahrraddemo am Samstag, den 05.06.2021 an der OsnabrückHalle (Treffen: 9:15 Uhr; Abfahrt: 9:30 Uhr) und fährt nach Ibbenbüren (Rathaus). Dort findet um 12:30 Uhr eine Kundgebung statt. In Ibbenbüren treffen auch die Lokalgruppen der Seebrücken Recke und Hörstel ein. Danach fährt die Staffel Ibbenbüren nach Emsdetten weiter. Wer möchte kann sich auch dieser Fahrt anschließen. Die Fahrraddemo aus Osnabrück endet offiziell in Ibbenbüren und die Rückfahrt kann individuell mit dem Rad oder Zug angetreten werden.
Wir sehen uns am Demowochenende!
Solidarische Grüße
Seebrücke Osnabrück
Route
ROUTE
Link der Strecke auf Google Maps – auf das Bild klicken.
Seebrücke stellt 100 leere Stühle vor das Rathaus
Samstag, 7. November: Mit dem symbolischen Aufstellen von 100 Stühlen vor dem Rathaus und einer „Rede an die Abwesenden“ protestierte der lokale Ableger der Seebrücke-Bewegung gegen das andauernde Sterben im Mittelmeer, das Elend in den Lagern und die Entrechtung von Menschen auf der Flucht. Die Stühle blieben leer. Sie waren reserviert für diejenigen, die die europäischen Regierungen und ihre Verbündeten ertrinken lassen und in unwürdigen Camps gefangen halten. Dabei wäre hier mehr als genug Platz. Mit der Aktion forderte die Seebrücke Osnabrück die Aufnahme und den Schutz dieser Menschen, die Abschaffung des völlig unsolidarischen Dublin-Systems und die längst überfällige Schaffung sicherer Fluchtwege. Diesen Forderungen verlieh die Schauspielerin Christina Dom mit ihrer „Rede an die Nicht-Anwesenden“ Ausdruck.
Dazu gab der Seebrücke Aktivist Jonathan einen Einblick in die Verhältnisse in Nordfrankreich. Er hat dort selbst erlebt wie es den Menschen, die von dort die Fahrt über den Kanal nach Großbritannien versuchen wollen, ergeht. Mitten in Europa. Hier ist der Bericht…..
Rede an die Nicht-Anwesenden
Ich begrüße Sie – in der Friedensstadt Osnabrück!
Diese 100 Stühle sind für Sie reserviert – Sie, die Sie nicht rein gelassen werden in die Festung Europa.
Aber trotzdem werde ich diese Rede halten – an Sie, die Nicht-Anwesenden, die schmerzlich Vermissten. Und obwohl Sie meine Worte wahrscheinlich nie hören werden.
Wenn ich in den Nachrichten von Ihnen höre, von der Brandkatastrophe auf Lesbos, von dem Einsatz von Tränengas und Gummigeschossen gegen Sie und Ihre Kinder an der Grenze zwischen der Türkei und Griechenland ,von Ihrem Überlebenskampf auf den Straßen von Athen ,dann frage ich mich: woher nehmen Sie die Kraft, um das alles auszuhalten?
Und ich stelle mir vor, wie ich damit zurecht käme…
Jeden Tag Sorge haben, dass ich nicht genug Trinkwasser für mich und meine Kinder auftreiben kann. Angst, dass ich nachts auf dem Weg zur Toilette überfallen werde.
Angst vor der Kälte nachts. Angst vor dem Winter… Angst krank zu werden. Ekel vor dem Müll und dem Ungeziefer, Angst vor den Leuten, die ausrasten…
Nachdem Moria abgebrannt war, wurden Sie gezwungen, in das schnell aufgebaute Zeltlager Moria 2 zu gehen. In den ersten Tagen hatte Sie keine Toiletten, obwohl schon mehrere 1000 Menschen dort zusammengepfercht waren!
Sie hatte nur Meereswasser, um sich zu waschen.
Die Soldaten waren noch dabei das Gelände nach Blindgängern abzusuchen, während Ihre Kinder zwischen den Zelten herum rannten…
Ihre 10 jährige Tochter ist noch keinen einzigen Tag ihres Lebens in einer Schule gewesen…
Warum tut man Ihnen das an?
Es ist doch schon schlimm genug, dass Sie in Ihrem Heimatland um Ihr Leben fürchten mussten.
Warum werden Sie bekämpft auf Ihrer Flucht? Was hat Seehofer für ein Problem?
Wenn er schon nicht in der Lage ist sich vorzustellen, dass Menschen sich für Menschen in Not einsetzen möchten – auch über Ländergrenzen hinweg – dann könnte er doch zumindest – ganz eigennützig – daran denken, dass „ eine Hand die andere wäscht“.
Was ich damit meine? Nun, es ist doch so offensichtlich, dass Deutschland dringend auf den Zuzug von jungen Menschen angewiesen ist. Herr Spahn sucht händeringend junge Leute, die im Pflegebereich arbeiten wollen. Die Handwerkskammer startet eine Werbekampagne nach der anderen, um Ausbildungsplätze besetzen zu können. Der Fachkräftemangel bremst schon so manche Firma in ihrer Entwicklung aus.
Wer soll 2050 unsere Renten bezahlen, wenn – ohne Migration – die Zahl der Erwerbstätigen um 15 Millionen geschrumpft ist und die Zahl der Rentenempfänger sich um 15 Millionen vergrößert hat? Wir bräuchten einen Wanderungsaldo von 400.000 Menschen pro Jahr, um dies zu verhindern. Die Zuwanderung aus europäischen Ländern wird in den nächsten 30 Jahren rapide abnehmen und nur noch eine kleine Rolle spielen. Wir sind angewiesen auf Menschen von außerhalb der EU!
Warum ich Ihnen das erzähle? Ich will Ihnen ganz deutlich sagen: wir haben Platz! Wir wollen, dass Sie und Ihre Kinder hier in Sicherheit leben können – das ist einfach nur selbstverständlich.
Und es geht dabei nicht um Almosen oder unverbesserliches Helfersyndrom.
Wir wünschen uns, dass viele von Ihnen wirklich eine neue Heimat bei uns finden und langfristig hier leben wollen.
Wir hoffen, dass Sie beruflich hier Fuß fassen – trotz all der Steine, die Ihnen Seehofer und diverse Menschen in der Ausländerbehörde in den Weg legen.
Wir wollen Sie ganz praktisch unterstützen beim Sprache lernen.
Wir freuen uns darüber, dass unsere Gesellschaft bereits bunter und vielfältiger geworden ist durch Menschen aus Ihrer Heimat – und wir wünschen uns inständig, dass auch Sie den Weg hierher bald schaffen!
Ich wünsche mir, dass alle, die mir jetzt zuhören, sich einen Flyer mitnehmen.
Ich wünsche mir, dass sie die kleine Broschüre von ProAsyl, die da hinten auf dem Tischchen liegt, lesen – und dass alle sich Gedanken machen, wie sie Ihnen, liebe Nicht-Anwesende, auf Ihrer Flucht hier her helfen können.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
#WirHabenPlatz
Übergabe des offenen Briefes an MdB Dr. Middelberg zu Moria. Die schweigende Mehrheit wurde heute gut von uns sichtbar gemacht!
Veröffentlicht von Seebrücke Osnabrück
Laut Umfragen wollen die meisten Deutschen deutlich mehr Geflüchtete von
Lesbos aufnehmen, als die Politik es sich traut bzw. es will.
Während Dr. Gerrit Schulte und Tim Zumloh den Offenen Brief überreichten
und ein mindestens 30 minütiges Gespräch mit MdB Middelberg führten,
versammelten sich vor der Geschäftsstelle rund 35 Protestierende, die
ihre Schilder hoch hielten. Damit auch noch etwas länger von der Aktion
sichtbar blieb, wurde der Gehweg mit Straßenkreide verschönert: „WIR
HABEN PlATZ“ u.ä.
Natürlich war nicht zu erwarten, dass Herr Middelberg vom Saulus zum
Paulus konvertierte. Trotzdem hat sich das Gespräch gelohnt. Die
ängstlichen und „besorgten Bürger“ sollen nicht die Einzigen sein, die
die Zeit unserer Abgeordneten in Anspruch nehmen.
Und dann geht es natürlich darum, mit unserer Aktion in der NOZ und im
Radio Resonanz zu finden. Mal sehen, wie gut das geklappt hat…
Wir Aktivist*innen nutzten die Zeit vor der Tür zum Fotografieren aber
auch zum Austausch und Kontakte knüpfen.
Um 19 Uhr gibt es eine spontane Protestveranstaltung wegen der dramatischen Situation im Lager Moria auf Lesbos, in dem es heute einen großen Brand gegeben hat.
Deutschland und Europa müssen sich jetzt endlich bewegen.
Wir haben Platz.
Bitte kommt und zeigt euren Protest.
09.09.2020 Im Flüchtlingslager Moria sind in der letzten Nacht zahlreiche Brände ausgebrochen. Große Teile des Camps wurden dabei vollständig zerstört. Die meisten Menschen haben das Lager auf der Flucht vor dem Feuer verlassen und sind jetzt obdachlos, einige Menschen befinden sich noch im Camp. Die Zustände in Moria und den anderen Lagern auf den griechischen Inseln sind seit Jahren katastrophal. In der letzten Woche sind die ersten Fälle von Corona aufgetreten, das Virus breitet sich rasant aus. Nun soll das Lager umzäunt werden: Dies hat die Lage im Camp zum wiederholten Mal dramatisch verschärft. Seit langer Zeit warnen wir als Bewegung lautstark vor einem solchen Szenario. Erst am Montag hat die Seebrücke mit 13.000 Stühlen vor dem Bundestag darauf aufmerksam gemacht, dass ein sofortiges Handeln bereits längst überfällig ist. Europa und Deutschland haben versagt: In Moria ist auch der europäische Gedanke der Solidarität verbrannt. |
„Evakuiert alle
Lager“
Liebe Unterstützer*innen der Seebrücke.
Die Seebrücke holt sich die Straße zurück! Bundesweiter Aktionstag am Samstag, 23.5.2020.
Auch in Osnabrück wollen wir zeigen, dass die geflüchteten Menschen in Griechenland und anderswo nicht vergessen sind.
Wir erleben eine beispiellose menschenrechtliche, gesundheitliche und politische Katastrophe. Angesichts der weltweiten Corona-Pandemie müssen wir mehr denn je solidarisch handeln und jene unterstützen, die von dieser Katastrophe besonders schwer betroffen sind.
Unter dem Motto „Flüchtlingslager evakuieren“ machen wir darauf aufmerksam, dass die Geflüchteten in Lagern und Sammelunterkünften schutzlos dem Virus ausgeliefert sind – ob in Griechenland, auf dem Balkan oder in deutschen Massenunterkünften, in denen der empfohlene Mindestabstand und die Hygienevorschriften zu einer Farce werden.
Wir treffen uns am Samstag ab 11.30 Uhr am Theater Osnabrück und starten um 12.00 Uhr eine Kundgebung.
Bitte kommen Sie zahlreich, mit orangenen Westen oder anderen orangenen Kleidungsstücken sowie mit Mundschutz.
Wir werden Abstandsregeln einhalten.
Während über 150 Städte sich in Deutschland aufnahmebereit erklärt haben, holte die Bundesregierung kürzlich gerade einmal 47 Minderjährige aus Griechenland nach Deutschland. Ein Staat, der in kürzester Zeit 200.000 deutsche Tourist*innen zurückholen und 80.000 Erntehelfer*innen für die Rettung des deutschen Spargels einfliegen kann, zeigt deutlich seine Prioritäten: Das Leben der Geflüchteten ist ihm nichts wert. 47 Menschen aufzunehmen ist ein peinlicher Versuch, das nationale Gewissen reinzuwaschen.
Auch deshalb haben die niedersächsischen Seebrücken eine Kampagne gestartet, um das Land dazu zu bringen, ein eigenes Aufnahmeprogramm für Geflüchtete aufzulegen, so wie dies Berlin und Thüringen angekündigt haben. Hier https://50ausidomeni.de/niedersachsen-soll-sicherer-hafen-werden-ndswirdsichererhafen können Sie mehr zu der Kampagne erfahren.
Lasst niemanden zurück! – Leave No One Behind!
Liebe Unterstützer*innen der Seebrücke,
sehr geehrte Damen und Herren,
aufgrund der Entwicklung des Coronavirus und der aktuellen Empfehlungen zur Absage größerer Veranstaltungen draußen und drinnen hat sich die Seebrücke Osnabrück schweren Herzens entschlossen, die geplante Protestveranstaltung für Samstag abzusagen.
Mit einer kleinen Gruppe werden wir auf dem Theatervorplatz ab „fünf vor zwölf“ eine Mahnwache veranstalten.
Wir bitten Sie: Bleiben Sie am Ball und engagieren Sie sich weiterhin für sichere Fluchtwege. #WirHabenPlatz!
Mit freundlichen Grüßen,
Seebrücke Osnabrück
Wir beobachten eine beispiellose Eskalation an den europäischen Außengrenzen.
- Die Türkei versucht, die EU mit der Öffnung der Grenze zu erpressen – mit Menschen, die sich in der Hoffnung auf Schutz in Europa auf den Weg machen.
- Das griechische Militär hält hilfesuchende Menschen mit Wasserwerfern, Blendgranaten, Gummigeschossen und Schusswaffen von der Grenze fern. Versuchen Menschen auf dem Seeweg nach Europa zu fliehen, droht ihnen Griechenland mit dutzenden Kriegsschiffen. Schaffen sie es bis Lesbos, werden sie von Rechtsradikalen aus Griechenland, Deutschland und anderen europäischen Ländern angegriffen.
- Die Präsidentin der EU Kommission, von der Leyen, unterstützt Griechenlands Politik. Der Vorsitzende der konservativen Parteien im Europaparlament, Manfred Weber, spricht von einem ‚kollektiven Angriff‘ auf Europa. Die EU will die griechische Grenze mit allen Mitteln schützen. Menschenrechte spielen keine Rolle mehr.
- Die Regierungskoalition in Berlin blockiert weiterhin erste unbürokratische Hilfsmaßnahmen mit dem Hinweis auf die notwendige Ordnung. Doch nach vielen Jahren haben weder unsere Regierung noch die EU es geschafft, ordentliche Prozesse zu entwickeln. Derweil verschlimmert sich die Lage in den hoffnungslos überfüllten Lagern auf den Inseln täglich.
- Schutzsuchende Menschen werden wie eine angreifende, gefährliche Masse behandelt. Und dies alles drei Wochen nach den rassistischen Anschlägen in Hanau. Europa erlebt einen neuen Albtraum.
#WirHabenPlatz
Diese Entwicklungen sind eine absolute Schande für Europa. In Deutschland steht die Infrastruktur zur Aufnahme von geflüchteten Menschen bereit. 140 Städte und Kommunen wollen helfen und haben sich zu sicheren Häfen erklärt. Dies wird von der Bundesregierung blockiert. Tausende Ehrenamtliche engagieren sich für ein gelingendes Ankommen.
Unsere Antwort auf diese Barbarisierung und den rechten Terror in der EU kann nur die Gesellschaft der Vielen und unsere Solidarität sein – Solidarität mit Menschenleben. Gegen Ohnmacht hilft nur das eine: entschlossen handeln!
Wir fordern:
Sofortige Hilfs- und Schutzmaßnahmen für die Flüchtlinge an der türkisch-griechischen Grenze.
Sofortige Schließung der Lager und Aufnahme von den griechischen Inseln durch eine Koalition der Willigen.
Schluss mit den kriegerischen Parolen und Handlungen. Wir sind nicht im Krieg!
Wir rufen auf zum öffentlichen Protest am Samstag, den 14.3. um 5 vor 12 Uhr, Theatervorplatz Osnabrück
Mehrmonatige Fahnenaktion
Die Seebrücke Osnabrück organisiert mit lokalen Partnern eine mehrwöchige Fahnenaktion als zentrale Aktion im Frühjahr/Sommer 2019.
Olaf Cramm, DGB-Gewerkschaftssekretär erklärte anlässlich der Aktion:
„Menschenrechte sind für uns Gewerkschaften nicht verhandelbar. Sie zu schützen ist im Interesse eines demokratischen Europas, das auf Menschenwürde aufbaut. Das drückt die Seebrücke aus“
Ausführliche Informationen zur Banneraktion und Stellungnahmen hier:
auf dem Wochenmarkt am Dom, mit dabei ist wieder Marcus Berger von Sea-Watch
In Italien, Spanien und auf Malta werden zivile Seenotrettungsschiffe mit fadenscheinigen Begründungen festgehalten oder beschlagnahmt. Ein einziges Rettungsschiff ist diese Woche auf dem zentralen Mittelmeer unterwegs. Trotzdem flüchten Menschen über das Meer – nur ist oft niemand da, um ihnen zu helfen. Seit Jahresbeginn sind >200 Menschen im Mittelmeer ertrunken.
Wir fordern die Regierungen von Italien, Spanien und Malta auf, die zivilen Rettungsschiffe umgehend freizugeben! Menschen in Seenot müssen gerettet werden.
Hilf mit! Beteilige dich an der Protestaktion #FreeTheShips vom 18.02. – 24.02.2019!
Seebrücke Osnabrück ruft zu Lichteraktion auf
Am 16.November veranstaltet die Seebrücke Osnabrück von 16.30 bis 18.30 Uhr eine Lichteraktion auf dem Nikolaiort.
Bei der Aktion wird ein Schlauchboot zum Leuchten gebracht, als Zeichen der Hoffnung und gleichzeitig der verzweifelten Lage der Flüchtlinge. Jeder Teilnehmer wird gebeten, eine Kerze mitzubringen und anzuzünden. Bitte tragt die Farbe der Seenotrettung und der Seebrücke ORANGE. Kommt mit orangenem Schal, Mütze, Badehose oder schmeißt euch idealerweise eine orangefarbene Warnweste über.
Mit der Aktion soll daran erinnert werden, dass die europäischen Regierungen die Seenotrettung im Mittelmeer weiter blockieren und die zivilen Seenotretter kriminalisieren. Doch diese finden sich mit der menschenverachtenden Politik Europas nicht ab. Neue Rettungsschiffe sind inzwischen ausgerüstet und wieder im Mittelmeer unterwegs. Dies ist dringend notwendig, denn die Todesrate ist dramatisch gestiegen. Im September diesen Jahres ist jeder fünfte Flüchtling im Mittelmeer gestorben oder wird vermisst, weil die Seenotrettung nicht möglich war. Mehr als 2000 Menschen sind 2018 umgekommen.
Verschiedene Musiker*innen werden die Aktion begleiten.
Wir freuen uns über jeden einzelnen der seine Solidarität gemeinsam mit uns zum Ausdruck bringen möchte.
Jeden Tag riskieren Menschen ihr Leben, wenn sie sich auf der Flucht vor Krieg, Armut, Unterdrückung und Folter
in die Boote Richtung Europa setzen. Allein in den letzten Wochen sind Hunderte von ihnen ertrunken, weil die
bereitstehenden privaten Rettungsschiffe von Italien und Malta am Auslaufen gehindert werden und die staatliche
Seenotrettung unzureichend ist.
Das Konzept der Abschreckung und Abschottung ist zynisch, menschenfeindlich und zudem irrational: Denn Flucht
vor unerträglichen Zuständen lässt sich nicht aufhalten. Es ist unerträglich, dass zivile Seenotretter zunehmend
kriminalisiert werden.
Seenotrettung ist kein Verbrechen, sondern eine humanitäre Pflicht!
Nach wochenlangen Aktionen und Demos in ganz Deutschland wollen wir nun in ganz Europa gemeinsam auf die
Straßen gehen: Von Berlin über Barcelona und Paris bis Rom und Brüssel zeigen wir zu Tausenden unsere Solidarität
mit den Flüchtenden und den Seenotrettungsorganisationen auf dem Mittelmeer. Es ist höchste Zeit: Lasst uns
deutlich machen, dass die Mehrheit der europäischen Bevölkerung nicht hinter dieser Abschottungspolitik steht.
In der Woche vom 25. August bis zum 2. September 2018 finden in vielen europäischen Großstädten Demonstrationen
statt , um ein Zeichen zu setzen für die Seenotrettung, für sichere Fluchtwege und die Wahrung der Menschenrechte.
Mit der Farbe Orange – der Farbe der Rettungswesten – zeigen wir Solidarität mit den Flüchtenden und den
Seenotrettungsorganisationen. Nur mit eurer Unterstützung können wir unsere Botschaft der Solidarität auf die
Straßen Europas tragen und endlich den notwendigen Druck auf die Staaten und Städte der EU ausüben. Geht auf die
Straße, tragt Orange und zeigt, dass ihr mit dieser menschenverachtenden Politik nicht einverstanden seid!
SEEBRÜCKE – Für sichere Fluchtwege
Es ist Zeit, aufzustehen und NEIN zu sagen zur Verweigerung von Hilfe und
JA zur Seenotrettung und zu sicheren Fluchtrouten!
Wenn die Regierungen in Europa versagen, dann liegt es an den Städten zu handeln!
Barcelona, Palermo, Berlin, Düsseldorf, Bonn und Köln sind schon mit gutem Beispiel vorangegangen. Es wird Zeit,
dass die Parteien und Regierungen unser NEIN zum Sterben im Mittelmeer stärker spüren als den Druck der Stammtische.
Deswegen ruft die Seebrücke Osnabrück auf zur
GROSSDEMONSTRATION IN HAMBURG
SONNTAG, 2. SEPTEMBER 2018
Treffpunkt Hauptbahnhof Osnabrück, 10 Uhr
Wir werden uns in Gruppen aufteilen und gemeinsam mit dem Niedersachsenticket nach Hamburg fahren. Geflüchtete
bekommen das Ticket finanziert. Studierende können mit ihrem Semesterticket kostenlos fahren.
Wer noch Fragen hat, wende sich bitte an: seebruecke-osnabrueck@50ausidomeni.de
*aktiv in der Seebrücke Osnabrück: 50 aus Idomeni, Refugee Law Clinic, EXIL, Flüchtlingshilfe Rosenplatz, Attac Osnabrück
Website: seebruecke-osnabrueck.de
fb: Seebrücke Osnabrück
Liebe Leserin, lieber Leser,
seit Beginn des Jahres sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration 1.422 Menschen im Mittelmeer gestorben. Jeden Tag sieben bis acht Tote. Männer, Frauen und Kinder. Allein im Juni starben 629 Menschen beim Versuch, das europäische Festland zu erreichen. Diese entsetzlich hohe Zahl ist auch darauf zurückzuführen, dass die europäischen Regierungen verstärkt Maßnahmen ergreifen, um die Arbeit der auf dem Mittelmeer tätigen NGOs zu behindern. Schiffe von Organisationen wie Sea-Watch und anderen werden unter fadenscheinigen Gründen am Auslaufen oder der Einfahrt in Häfen gehindert. Der Kapitän des Rettungsschiffs „Lifeline“ muss sich auf Malta vor Gericht verantworten für einen Einsatz, bei dem er 234 Menschenleben rettete. Moment mal. Eine Anklage gegen jemanden, der nach internationalem Seerecht und den Regeln der Menschlichkeit gehandelt und dafür eigentlich einen Orden verdient hat?
Woher kommt diese Verrohung, diese Steigerung der Brutalität im Umgang mit Menschen, die vor Krieg, Terror und Verfolgung fliehen? Menschenrechte sollen ausgerechnet für die am meisten Schutzbedürftigen nicht mehr gelten. Die jüdische Publizistin Hannah Arendt beobachtete in ihren Totalitarismus-Studien, dass die Missachtung der Grundrechte in einer ersten Phase stets nur Flüchtlinge und schutzlose Minderheiten betrifft, bevor sie sich in einer zweiten Phase generalisieren kann. Wann ist die Grenze erreicht, an der wir aufhören, einfach nur zuzuschauen?
Für mich jedenfalls ist am jetzigen Punkt der Diskussion eine Grenze überschritten worden, die niemand mehr ignorieren kann, dem Menschlichkeit, Humanität oder Nächstenliebe etwas bedeuten. Hier geht es nicht mehr um die Frage, ob und wie viele Menschen Europa „aufnehmen“ kann. Darüber können wir geteilter Meinung sein. Nicht aber über die Frage, ob wir Menschen vor unserer „Haustür“ ertrinken lassen. Wolfgang Luef bringt es in seiner Kolumne für die Süddeutsche Zeitung auf den Punkt: „Wer gerade dabei ist, zu ertrinken, der ist weder Flüchtling noch Migrant, der ist weder Afrikaner noch Europäer, weder Muslim noch Christ, der ist ein Mensch, der gerade dabei ist, zu ertrinken, und man muss alles unternehmen, um ihn zu retten.“
Nachdem die Toten im Mittelmeer lange Zeit aus den Schlagzeilen verschwunden waren, tut es daher gut, dass unter dem Stichwort „Seebrücke“ wieder Menschen auf die Straße gehen und Rettungsorganisationen wie Sea-Watch, Mission Lifeline und andere auch medial eine Welle der Hilfsbereitschaft erfahren.
Auch wir wollen einen solidarischen Beitrag leisten: Deshalb stehen wir am 28. Juli im Rahmen des „Bündnis gegen Rassismus“ vor dem Dom und sammeln Spenden für die Organisation „Sea-Watch“. Selbstverständlich könnt ihr auch online spenden. Weitere Organisationen, an die ihr spenden könnt, findet ihr zum Beispiel hier: https://www.betterplace.org/de/fundraising-events/31214-seenotrettung-jetzt-unterstutzen.
Herzliche Grüße aus dem „Exil“
Sara Höweler
Am 11.8. um 11 Uhr findet ab Hauptbahnhof die erste Demonstration Seebrücke Osnabrück statt.
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Seebrücke Osnabrück – Stoppt das Sterben im Mittelmeer!
Nicht das Elend im Mittelmeer bedroht unsere Zivilisation, sondern diejenigen, die es zulassen.
Täglich sterben Menschen auf dem Weg nach Europa.
Die Seenotrettung von staatlicher Seite ist halbherzig und offenkundig unzureichend. Das zeigen die tausenden Ertrunkenen der letzten Jahre.
Die deshalb aufgebaute zivile Seenotrettung wurde jetzt faktisch abgeschafft: Ihre Rettungsschiffe können auf Anordnung der Regierung Italiens und Maltas die Häfen nicht mehr verlassen, kein einziges ist mehr auf dem Mittelmeer. Der deutsche Innenminister lehnt Nothilfe ab und fordert ein Gerichtsverfahren für den Kapitän der Lifeline, dem tagelang ein sicherer Hafen verweigert wurde.
Menschen sterben, weil Menschenrechte nichts mehr gelten sollen!Dagegen wehren wir uns und sind solidarisch mit den Menschen, denen in größter Not Hilfe verwehrt bleibt und mit denjenigen, die von ihrem Rettungseinsatz abgehalten werden.
Am kommenden Samstag zeigen wir Solidarität: Wir protestieren gegen die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung und fordern sichere Fluchtwege nach Europa! Fluchtursachen bekämpfen ist richtig – Flüchtlinge dem Sterben ausliefern ist ein Verbrechen!
Samstag 11.08.2018 // 11:00 Uhr // Osnabrück
Auftakt: Bahnhofsvorplatz // anschließend Demonstration
12.30 h Kundgebung Theatervorplatz
Bekennt Farbe!
Zeigt die Farbe der Rettungswesen Orange überall als Zeichen der grenzenlosen Solidarität mit Geflüchteten und der Seenotrettung. Tragt ein orangefarbenes Tuch, ein T-Shirt, eine Warnweste, Fahnen, Schilder, etc.
Veranstalterin ist „Seebrücke Osnabrück“:
Refugee Law Clinic, Flüchtlingshilfe Rosenplatz, 50 aus Idomeni, Exil, Attac, Griechenland Solidaritätsinitiative
Unterstützt wird der Aufruf von:
Caritasverband der Diözese Osnabrück, Bistum Osnabrück, Aktionszentrum Dritte Welt, HelpAge e.V., DGB, IG Metall, Diakonie Osnabrück, Osnabrücker Friedensinitiative, NTFN (Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge), terre des hommes, Solidarity City
und in den nächsten Tagen sicherlich noch von vielen weiteren Organisationen….
Kontakt: info@50ausidomeni.de