– Protestkundgebung am 5.12. um 13h am FMO
Sehr geehrte Damen und Herren,
in den letzten Wochen verbreiteten sich immer wieder – in den Medien, aber auch in Ansprachen im Osnabrücker Stadtrat – Aussagen, nach denen der FMO „in den letzten 25 Jahren 18mal Plus gemacht“ habe.
Die Fakten, wie sie in öffentlich zugänglichen Dokumenten festgehalten sind, widersprechen dieser Aussage deutlich.
Wie aus den Bilanzen zu entnehmen ist, wird für den FMO alleine in den letzten 15 Jahren genau einmal ein geringes Plus ausgewiesen – in allen anderen Jahren wurde ein Minus „erwirtschaftet“. Aufsummiert beträgt der Bilanzverlust alleine von 2006 bis 2019 über 98 Mio. Euro. In den nächsten zehn Jahren werden weitere 80 Mio. Euro erforderlich sein, um einen Grundbetrieb des FMO gewährleisten zu können.
Eine Verbesserung dieser Situation ist nur durch massiv steigende Fluggastzahlen zu erreichen. Die vom FMO bis 2030 angestrebte Klimaneutralität ist damit nicht vereinbar – genauso wenig wie generell ansteigende Zahlen von Kurzstreckenflügen mit den Klimazielen des Pariser Klimaabkommens vereinbar sind.
Das Aktionsbündnis „FMO-Ausstieg jetzt!“ würde es sehr begrüßen, wenn alle Verantwortlichen mit den tatsächlichen Zahlen zum FMO vertraut wären und in der Kommunikation offen die reale, nachweislich schlechte wirtschaftliche Bilanz des FMO dargestellt würde.
400 Arbeitsplätze der FMO-Gruppe sind durch die prekäre Lage des FMO sowie dessen Unvereinbarkeit mit der Bekämpfung der zunehmend bedrohlichen Klimakrise gefährdet. Dies muss offen anerkannt werden. Es wäre jedoch unverantwortlich für die beteiligten Kommunen, diese Arbeitsplätze auf unabsehbare Zeit weiter zu subventionieren, zumal Aufgabenfelder wie Bildung, Gesundheit, Digitalisierung und Nahverkehr stellenmäßig unterbesetzt sind.
Es ist an der Zeit, einzusehen, dass eine Reduzierung des Luftverkehrs als umweltfeindliches Verkehrsmittel unvermeidlich wird, um die Klimaziele einzuhalten. Diese Ziele sind keine optionale „Dekoration“, sondern dienen dem Erhalt einer für den Menschen bewohnbaren Erde und der unmittelbaren Zukunft dieser und kommender Generationen!
Diese Fakten sind den Verantwortungsträgern der Kommunen, denen der FMO gehört, bekannt. Wir bitten eindringlich: Stehen Sie für Ihre Verantwortung ein und stellen Sie in der Öffentlichkeit die Fakten korrekt dar!
Um die Politik daran zu erinnern, dass eine zukunftsfähige und nachhaltige Umnutzung des FMO unbedingt erforderlich ist und die Planungen dafür beginnen sollten, wird das Aktionsbündnis am 05.12.2020 eine Protestaktion am FMO durchführen, an der Interessierte gern teilnehmen können. Ein Ablauf der Aktion gemäß den Regeln in der Corona-Pandemie – Abstand und Maske – wird durch die Veranstalter sichergestellt.
Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung.
Stefan Wilker, E-Mail: stefan.wilker@gmx.de, Telefon: 0541-5061479
Klaus Schwietz, E-Mail: klaus.schwietz@gmx.de, Telefon: 0152-53806824
Osnabrück, den 29. November 2020
Weitere Informationen des Aktionsbündnisses „FMO-Ausstieg jetzt!“
– Überlick FMO Kennzahlen 2006 – 2019
https://osnabrueck-alternativ.de/fmo-kennzahlen-2006-2019/
– Pressemitteilung
https://www.klimabuendnis-hamm.de/80-millionen-euro-wette-gegen-den-klimaschutz/
„Verantwortungsvolle Schließung des Flughafens“ – fordern 40 Initiativen aus Münster, Osnabrück und den Landkreisen
29.10.2020 Ein breites regionales Bündnis von fast 40 Initiativen fordert in einer gemeinsamen Erklärung, den Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) zeitnah abzuwickeln. Der Flughafen ist ein finanzielles Fass ohne Boden – er hat schon vor der Corona-Krise nur Verluste gemacht und fordert nun bis zu 30 Mio. € von den beteiligten Kommunen, um über die nächsten Monate zu kommen. Vor allem aber ist der dortige, oftmals überflüssige Flugverkehr eine erhebliche Quelle von Treibhausgasen, die die drohende Klimakatastrophe beschleunigen.
„Seit Jahrzehnten sind diese Regionalflughäfen abhängig von staatlichen Beihilfen. Kaum einer dieser Flughäfen […] ist zwischen 2016 und 2018 ohne staatliche Beihilfen ausgekommen. Ein Grund liegt darin, dass als Folge der ruinösen Flughafenkonkurrenz keine kostendeckenden Entgelte verlangt werden. Ab 2024 sind solche Beihilfen EU-rechtlich untersagt.“ (aus: Regionalflughäfen – Ökonomisch und klimapolitisch unverantwortliche Subventionen, Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), Berlin August 2020 *)
Klimapolitisch untragbar
Wir befinden uns am Beginn des letzten Jahrzehnts, in dem eine Abmilderung der sich sichtbar zuspitzenden Klimakrise durch engagiertes und schnelles Handeln noch möglich ist. Ein wichtiger Faktor zur Reduktion der Emissionen ist die Verringerung des gesamten Flugverkehrs und die Streichung von Kurzstreckenflügen, die durch Bahnverkehr und Online-Konferenzen ersetzt werden können. Die Schließung des FMO leistet einen notwendigen Beitrag zur Reduktion der klimaschädlichen Flugbewegungen.
Wirtschaftlicher Wahnsinn
Der FMO ist mit über 40 Mio. € Schulden belastet und konnte in seiner Geschichte noch nie mit wirtschaftlichem Erfolg betrieben werden (z.B. 7 Mio. € Verlust in 2019) . Gerade in der Corona-Pandemie, in der die Eigentümer-Kommunen selbst mit wirtschaftlichen Belastungen zu kämpfen haben, wird der FMO zu einer zunehmenden finanziellen Belastung. Der Flughafen erwirtschaftet keine Gewinne und wird dies auch in Zukunft nicht tun. Die überregionale, verkehrliche Vernetzung wird zudem über andere Verkehrsträger sichergestellt. Der FMO ist überflüssig.
Zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort gemeinsam aufbauen
Das Aktions-Bündnis schlägt vor, die Infrastruktur am FMO für eine andere Nutzung zu prüfen. Hier kann ein neuer Wirtschaftsstandort, z.B. ein Bioenergiepark nach dem Vorbild Saerbeck, aufgebaut werden, um die Region aufzuwerten. Die Beschäftigten sollen in diesen Prozess eingebunden werden, damit vor Ort und in der Region zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen werden.
Ziel des Aktions-Bündnisses ist es, während der nächsten Wochen in Gesprächen mit den Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft für eine klimafreundliche, nachhaltige und zukunftsorientierte Nachnutzung des FMO zu werben.
Erstunterzeichner:
Aus Münster und Umgebung
ADFC Münsterland e.V.
BUND Kreisgruppe Münster
Eine-Welt-Forum Münster e.V.
Energiewendegruppe Münster
Extinction Rebellion Münster
Fridays for Future Münster
Klimainitiative Münster
VCD Münsterland
Verkehrswende e.V.
Parents for Future Münster
Psychologists for Future Münster
Scientists for Future Münster
Regionalgruppe Münsterland des BUND NRW
Umweltforum Münster e.V.
Kidical Mass Münster
Architects for Future Münster
BUNDjugend Münster
Greenpeace Münster
Fossil Free Münster
Vamos Münster
Initiative SofA – Sofortiger Atomausstieg Münster
Parents for Future Dülmen (Kreis Coesfeld)
Scientists for Future Kreis Coesfeld
AStA Universität Münster
Aus Osnabrück und Umgebung
Fridays for Future Osnabrück
Attac Osnabrück
Netzwerk Nachhaltige Mobilität – Region Osnabrück
NABU Osnabrück e.V.
Umweltforum Osnabrücker Land e.V.
BUND Kreisgruppe Osnabrück
Parents for Future Osnabrück
Extinction Rebellion Osnabrück
Verein „Verkehr für Menschen“
Saubere Energie für Bissendorf e.V.
Klimaschutz jetzt
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) KV Osnabrück
Tierrechtsinitiative Osnabrück
Kontakt für die Region Münster / Münsterland
Clemens Krause, E-Mail: krausec@protonmail.com
Jürgen Blümer, E-Mail: kontakt@energiewende-jetzt.org, Telefon: 0173-6775866
Kontakt für die Region Osnabrück
Stefan Wilker, E-Mail: stefan.wilker@gmx.de, Telefon: 0541-5061479
Klaus Schwietz, E-Mail: klaus.schwietz@gmx.de, Telefon: 0152-53806824