Seminar zu Postwachstum/Degrowth

Unsere wachstumsfixierte Ökonomie setzt weiterhin auf Wachstum,
obwohl sich die dadurch verursachte ökologische, ökonomische und soziale
Katastrophe immer stärker abzeichnet. So kann es nicht weitergehen!

Wie sieht ein wirklich nachhaltiger Umgang mit materiellen und
immateriellen Ressourcen jenseits eines nur grün angestrichenen
Wachstums aus?
Was braucht der Mensch tatsächlich um sich dem zu nähern, was gemeinhin
als „Glück“ bezeichnet wird? Was sind und was leisten innovative
Konzepte von Gesellschaft, die nicht um den homo economicus kreisen,
sondern auf Fairness und verantwortlichem Umgang mit der Umwelt basieren?

Wir wollen in einem selbstorganisierten, von der studentischen
Degrowth-Ini initiierten Seminar die Probleme des Wachstumsparadigmas
und mögliche Auswege in Form von Postwachstumsgesellschaften diskutieren
– auch vor dem Hintergrund der weiter erstarkenden internationalen
Degrowth-Bewegung. Eingeladen sind alle interessierten Menschen, also
explizit auch Nicht-Studierende!

Das erste mal treffen wir uns am Mittwoch, den 13.4.16, um 18:15 Uhr im
Raum 15/133 (EW-Gebäude in der Seminarstr. 20). Dann wollen wir zunächst
kurz darüber reden, wie das Seminar organisatorisch gestaltet werden
soll. Anschließend gibt es eine kleine inhaltliche Einführung in die
Wachstumskritik und die Degrowth-Bewegung.

In den folgenden Sitzungen können wir einzelne ökonomische oder
gesellschaftliche Bereiche, die euch besonders interessieren, genauer
unter die Lupe nehmen. Angedacht sind mehr oder weniger freie
Diskussionen eventuell basierend auf einer kurzen gemeinsamen Lektüre.

Termin ist mittwochs 18 bis 20 Uhr im Raum 15/133 der Uni Osnabrück (im
EW-Gebäude in der Seminarstr. 20).

Kommunizieren werden wir voraussichtlich über eine eigene Mailingliste.
Kommt zum Treffen oder schreibt eine kurze Mail an
degrowth[ät]uni-osnabrueck.de, um über die Mailingliste alle wichtigen
Infos zu bekommen.

Kommt, diskutiert mit und lernt, kein weichgespültes
Nachhaltigkeits-Greenwashing-Blabla, sondern ernst gemeinte starke
Nachhaltigkeit, die womöglich einzige Zukunft!

Anders! Weniger! Besser! – Degrowth Veranstaltungsreihe

Zeitknappheit, Konsum, Glück

Vortrag & Diskussion mit Prof. Dr. Niko Paech

Nach einer anstrengenden Arbeitswoche möchte man sich auch mal etwas gönnen: das neueste Smartphone, ein iPad, einen Flachbildfernseher. Ruckzuck steckt man im Teufelskreis aus Konsumwunsch und Zeitmangel. Und nicht nur das: Der stete Ruf nach „mehr“ lässt Rohstoffe schwinden und treibt die Umweltzerstörung voran. In seinem Gegenentwurf einer Postwachstumsökonomie fordert Niko Paech, industrielle Wertschöpfungsprozesse einzuschränken und lokale Selbstversorgung zu stärken. Diese Art zu wirtschaften wäre genügsamer, aber auch stabiler und ökologisch verträglicher. Und sie würde viele Menschen entlasten, denen im Hamsterrad der materiellen „Selbstverwirklichung“ schon ganz schwindelig wird. Der Volkswirt Niko Paech forscht und lehrt an der Universität Oldenburg u.a. in den Bereichen Klimaschutz, nachhaltiger Konsum, Umweltökonomik, und Postwachstumsökonomik. Er gilt als einer der Vordenker der DegrowthBewegung in Deutschland.

Donnerstag, 3. März 2016 um 19:30 Uhr Botanischer Garten der Uni Osnabrück Bohnenkamp-Haus, Helikoniensaal Veranstalter: Grüne Schule im Botanischen Garten.


 

„Post what?“

Einführung in die Postwachstumsdiskussion Vortrag & Diskussion mit Christiane Kliemann

„Grenzenloses Wirtschaftswachstum auf einem endlichen Planeten ist unmöglich“ – diese Aussage stößt in grünen, alternativen und linken Kreisen inzwischen auf allgemeine Zustimmung. Aber längst nicht alle beschäftigen sich eingehender mit der wachsFrohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral Filmmatinee, Frühstück & Diskussion Warum müssen sich Menschen eigentlich im Zeitalter von Maschinen und Computer immer weiter abrackern und im Namen des Wachstums zunehmend unsinnige Dinge produzieren? Und dabei zusehen, wie die Einkommensschere immer weiter auseinanderklafft und die wenigen Superreichen dabei noch reicher werden? Warum glauben so viele noch nicht daran, dass es auch anders gehen könnte? Ein einfacheres, aber glücklicheres Leben, mit mehr Gemeinschaft, mehr Selbstverantwortung – aber auch mehr Müßiggang und Lebensgenuss in einer intakten Umwelt. „Frohes Schaffen“ ist ein polemischer, witziger und nachdenklicher Film über den Sinn der Arbeit, der viele Fragen aufwirft, die sich insgeheim wahrscheinlich die meisten von uns stellen. Fragen, die wir im Anschluss beim gemeinsamen Frühstück diskutieren können.

Christiane Kliemann ist freie Autorin und war Mitorganisatorin der „Degrowth-Konferenz“ 2014 in Leipzig. Dienstag, 12. April um 19:30 Uhr Lagerhalle – Spitzboden


Aus kontrolliertem Raubbau

Wie Politik und Wirtschaft das Klima anheizen, Natur vernichten und Armut produzieren Vortrag & Diskussion mit Kathrin Hartmann.

Angesichts der Klimakatastrophe hoffen viele auf die „Green Economy“, die das Wirtschaften nachhaltig und sozial machen soll. Wirtschaftswachstum und überbordender Konsum, so die frohe Botschaft der sogenannten dritten industriellen Revolution, sind gut für die Welt, sofern sie innovativ und intelligent gemacht sind. Doch auch der Rohstoffhunger des grünen Kapitalismus ist riesig: Selbst für nachhaltiges Palmöl, das in Biodiesel und Fertigprodukten steckt, werden Regenwälder gerodet und Menschen vertrieben, wie Kathrin Hartmann in Indonesien erlebte. Ebenfalls schockierend ihre Recherchen in Bangladesch: Garnelen aus Zuchtbecken werden mit Öko-Siegeln exportiert, dafür wurden gegen den Willen der Bevölkerung Reisfelder und Mangrovenwälder zerstört. Anhand solcher Beispiele räumt Kathrin Hartmann in ihrem Buch mit der Illusion des grünen Wachstums auf und setzt sich mit den falschen Versprechen von Wirtschaft und Politik sowie unserem verschwenderischen Lebensstil auseinander. Kathrin Hartmann ist freie Journalistin und Buchautorin. Sie arbeitete u.a. für die „Frankfurter Rundschau“ und „Neon“.

Dienstag, 26. April um 19:30 Uhr Lagerhalle – Spitzboden


 

Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral

Filmmatinee, Frühstück & Diskussion Warum müssen sich Menschen eigentlich im Zeitalter von Maschinen und Computer immer weiter abrackern und im Namen des Wachstums zunehmend unsinnige Dinge produzieren? Und dabei zusehen, wie die Einkommensschere immer weiter auseinanderklafft und die wenigen Superreichen dabei noch reicher werden? Warum glauben so viele noch nicht daran, dass es auch anders gehen könnte? Ein einfacheres, aber glücklicheres Leben, mit mehr Gemeinschaft, mehr Selbstverantwortung – aber auch mehr Müßiggang und Lebensgenuss in einer intakten Umwelt. „Frohes Schaffen“ ist ein polemischer, witziger und nachdenklicher Film über den Sinn der Arbeit, der viele Fragen aufwirft, die sich insgeheim wahrscheinlich die meisten von uns stellen. Fragen, die wir im Anschluss beim gemeinsamen Frühstück diskutieren können.

Sonntag, 8. Mai um 11:00 Uhr Lagerhalle – Spitzboden


 

Solidarische Landwirtschaft

Der CSA-Hof in Bramsche-Pente Seit einigen Jahren arbeitet der CSA-Hof in Pente nach den Prinzipien der Solidarischen Landwirtschaft und produziert biologische Lebensmittel, die nicht mehr über den Handel vertrieben werden. Das Konzept: die AbnehmerInnen finanzieren die Kosten der Produktion des Hofes, helfen teilweise bei der Arbeit mit und erhalten im Gegenzug direkt die erzeugten Lebensmittel. Tobias Hartkemeyer vom Hof Pente stellt das Konzept der Community Supported Agriculture (CSA) vor und berichtet auch von den handlungspädagogischen Aktivitäten des Hofteams.

Freitag, 13. Mai um 19:00 Uhr Stadtgaleriecafé, Große Gildewart 14


 

Wachstum – was nun?

Film über praktische Alternativen & Diskussion Wie könnte Wirtschaften jenseits des kapitalistischen Wachstumszwangs funktionieren? Mit welchen anderen Modellen wird weltweit experimentiert? Der Dokumentarfilm „Wachstum, was nun?“ zeigt konkrete Alternativen auf, die sich bereits in der Praxis bewährt haben. Dabei wird in den Bereichen Nahrungsmittelproduktion, Energieversorgung und Geldkreislauf jeweils eine Initiative aus einem Land des globalen Südens und des globalen Nordens vorgestellt – ermutigende Ansätze für eine regionalisierte Postwachstumsgesellschaft, von denen wir lernen können. Nach dem Film gibt es die Möglichkeit, die angerissenen Themen in kleinen Runden weiter zu diskutieren. Als Anregung selbst aktiv zu werden, laden wir auch lokale Initiativen aus Osnabrück ein, die mögliche praktische Keimzellen für eine Postwachstumsgesellschaft darstellen.

Donnerstag, 26. Mai um 19:00 Uhr Stadtgaleriecafé, Große Gildewart 14


 

Flyer zur Veranstaltungsreihe

Veranstaltungsreihe_Wachstum.pdf