Veranstalter:
Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften Osnabrück
„Fair statt prekär!“
Strategien für eine Neuordnung der Arbeitsmärkte
Perspektiven in Niedersachsen und Bremen
Im internationalen Vergleich wird Deutschland aufgrund seiner guten wirtschaftlichen Entwicklung und der vermeintlich niedrigen Arbeitslosenzahlen auch in Krisenzeiten häufig als vorbildlich bezeichnet. Bei genauer Betrachtung zeigt sich insbesondere auf den Arbeitsmärkten ein anderes Bild. Knapp ein Viertel aller Beschäftigten arbeitet im sogenannten Niedriglohnsektor. Mit diesem Wert liegt Deutschland quasi in Europas „Spitzengruppe“. Leiharbeit, Werkverträge, Solo-Selbstständigkeit, Minijobs oder geringfügige Beschäftigung und befristete Arbeitsverträge lauten einige Stichworte für „atypische“ Beschäftigungen, welche neben einer niedrigen Bezahlung fast immer durch eine hohe Arbeitsplatzunsicherheit gekennzeichnet sind. Diese, auch als „prekäre“ Arbeit bezeichneten Beschäftigungsverhältnisse, haben sich in Deutschland sehr stark ausgebreitet. Und nicht nur das, sie bieten leider auch ausgezeichnete Bedingungen für einen systematischen Missbrauch, wie die zahlreichen Fälle von Werkvertrags-missbrauch in der Baubranche oder in der Schlacht- und Zerlegeindustrie zeigen.
Die Tagung geht den Ursachen dieser zunehmenden Prekarität nach und stellt Konzepte zu ihrer Eindämmung zur Diskussion. In einem Dialog zwischen Wissenschaft und Arbeitswelt werden sowohl die Begründungen für die aktuelle Arbeitsmarktpolitik analysiert, als auch Anforderungen an eine politische Neuausrichtung vorgestellt.
Im 2. Teil der Tagung steht die regionale Betrachtung für Niedersachsen und Bremen im Mittelpunkt. Neben einer Analyse über das Ausmaß und die Formen prekärer Beschäftigung, einschl. der Missbrauchsproblematik, wird nach Handlungsoptionen auf Landesebene gefragt.
Aula der Universität Osnabrück
Schloss / Neuer Graben
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