Wer gedenkt der Opfer?
Mit dem Abzug der deutschen Soldaten aus Afghanistan hat Deutschland seine Beteiligung am Krieg am Hindukusch beendet.
Die Bundesregierung plant als „öffentliches Dankeschön“ eine große Gedenk- und Ehrenveranstaltung für die Soldaten im Einsatz, die Verletzten und die Gefallenen – jeder einzelne von ihnen einer zu viel.
Zuerst am Bentler-Block und anschließend vor dem Reichstagsgebäude soll der Große Zapfenstreich am 31. August stattfinden. Geht es nicht noch eine Nummer größer – einen Tag vor dem Antikriegstag?
Wird hier ein neues Heldengedenken und der Aufbau einer neuen militaristischen Kultur, mit Orden und nationalem Gedenktag begründet?
Wäre es nicht viel wichtiger, über die Unsinnigkeit nicht nur dieses Krieges nachzudenken?
Und …
Wer erinnert an die fast 100 zivilen Toten bei der Bombardierung von zwei steckengebliebenen Tanklastzügen bei Kundus – auf Befehl eines deutschen Offiziers? An einem Tag fast dreimal so viele zivile afghanische Tote wie insgesamt in knapp 20 Jahren Afghanistan-Krieg im Kampf und bei Terroranschlägen getötete deutsche Soldaten.
Nur ein Schlaglicht auf Zigtausende ziviler Toten im Krieg in Afghanistan.
Nie wieder Krieg!
Gegen eine Ausweitung der militaristischen Kultur in Deutschland, in Europa und weltweit!
Gedenken für die Opfer!