Rund 43.500 Menschen in Stadt und Landkreis Osnabrück leben an der Armutsgrenze. Das heißt: für 11% der Bevölkerung in der Region hat der Artikel 1 unseres Grundgesetzes – Die Würde des Menschen ist unantastbar – keine Gültigkeit. Ein menschenwürdiges Leben besteht aus mehr als Essen, Trinken und einem Dach über dem Kopf: ein Mensch möchte seine Sinne füttern, möchte Schönes sehen und hören, möchte selbst aktiv und kreativ sein.
KUKUK, die „Kunst-und-Kultur-Unterstützungs-Karte“, machts möglich: seit dem 1. Februar 2013 wird sie für finanziell Schwache vom Verein KAOS e.V. (Kultur für Alle Osnabrück) ausgestellt. Damit können sie dann bei Kulturveranstaltern, die sich dem System angeschlossen haben, Eintrittskarten zum Preis von 1 Euro (Kinder 50 Cent) erwerben. So bekommt die Teilhabe an Kultur eine große Selbstverantwortlichkeit und Würde, wird ein Almosencharakter vermieden – wir freuen uns auf diese Menschen, die unsere Kultur bereichern!
Momentan beteiligen sich bereits über 70 Kulturveranstalter, weitere werden hinzukommen. Mehr als 3.000 KUKUKs sind bereits im Umauf, pro Jahr finden so etwa 2.000 Kulturbesuche statt, die sonst nicht möglich gewesen wären.
Auch die Musik- und Kunstschule, die Kath. Familienbildungsstätte oder die Tanzschule Hull z.B. erkennen die KUKUK an, so daß Hartz-IV-Empfänger oder Senioren mit Grundsicherung aktiv Kultur mitgestalten und sich neue soziale Kontakte schaffen können. Unter dem Namen „kultur AKTIV“ kommt hier der menschenverbindende Aspekt von Kultur besonders stark zum Tragen.
Das KUKUK-Projekt hat im Sommer 2012 von der Stiftung Niedersachsen den Förderpreis „sozioK“ verliehen bekommen, die OsnaBRÜCKE hat das Projekt im November 2012 mit einem 2. Förderpreis in der Sparte „Kultur“ ausgezeichnet. 2017 erhielt die Initiative den Kulturpreis des Landschaftsverbandes Osnabrücker Land.
Der KAOS e.V. ist im Vereinsregister der Stadt Osnabrück eingetragen und vom Finanzamt als mildtätig anerkannt. Der Verein sucht darüber hinaus Partner, die diese wichtige gesellschaftpolitische Idee finanziell und ideell unterstützen möchten. Ein Beirat unterstützt die Arbeit mit KUKUK beratend.
Die Website www.kukuk.de listet tagesaktuell die mit KUKUK besuchbaren Veranstaltungen auf – dort finden sich auch Informationen zu kostenlosen Kulturereignissen sowie Portraits der teilnehmenden Kulturinstitutionen.
KUKUKsCAFÈ im StadtgalerieCafé